FC Zell Herren vs. ASV Stockenroth

Die beiden Nachbarvereine erlebten eine durchwachsene Wintervorbereitung. So wussten beide Teams auch nicht, wo sie im Vergleich zum anderen stehen. Das war auch nicht weiter schlimm, denn von Beginn an wurde klar, dass sich beide Mannschaften nichts schenken würden.

Schon kurz nach Spielbeginn wurde Weniger gut in Szene gesetzt. Der Zeller Angreifer schloss jedoch zu überhastet ab. Im weiteren Verlauf agierten beide Mannschaften zuerst vorsichtig. Keine Elf wollte sich einen Fehler erlauben und so kam wenig Spielfluss auf. Engagiert gingen Heimelf und Gäste jedoch stets zu Werke und um jeden Ball wurde verbissen gekämpft. Torszenen blieben jedoch Mangelware, vor allem da die Defensivreihen gut standen. Ereignisarm wäre das falsche Wort, denn Fußball besteht nun einmal nicht nur aus Schönspielerei, sondern auch aus Kampf und Ehrgeiz. Und zumindest dies war bei allen vorhanden.

Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte kamen die Stockenrother besser aus der Kabine. Zell brauchte einige Zeit, sich zu sortieren und so hatte Leucht die Chance zur Führung, der Ball fand jedoch nicht seinen Weg ins Netz. Erst nach und nach fanden die Zeller in ihre Ordnung zurück und eine Doppelchance durch Glaß und Weniger brachte der Zeller Anhängerschaft schon den Torschrei auf die Lippen. Doch auch hier wollte der Ball nicht ins Tor und so ging es spannend weiter. So mancher schien sich schon mit dem Remis abgefunden zu haben, als Leucht an der Strafraumkante mustergültig bedient wurde, zwei Zeller Verteidiger narrte und sein Querpass Angreifer Sopkiw fand. Er erzielte dann in „Tor des Monats“-Manier mit der Hacke den goldenen Treffer zur Freude seiner Farben und zum Entsetzen der Heimelf. Die verzweifelten Angriffsversuche der Gastgeber brachten in den letzten Minuten nicht den gewünschten Erfolg und so blieb es beim 0:1.

Das Spiel hatte eigentlich keinen Sieger verdient. Beide Teams agierten zumeist auf Augenhöhe, hatten stärkere und schwächere Phasen und hatten ihre Möglichkeiten. Die Stockenrother hatten jedoch das bessere Ende für sich und durften abermals das Nachbarschaftsderby für sich entscheiden.
Beide Teams zeigten eine aufopferungsvolle, kämpferische Leistung. Sicherlich nicht unbedingt besonders ansehnlich für die Anhängerschaft beider Lager, doch nach der Winterpause im ersten Härtetest auch nicht unverständlich. Beim ASV überzeugte die gewohnt rigorose Defensive, sowie die Gebrüder Leucht als Aktivposten. In Zell braucht man trotz der Niederlage die Köpfe nicht hängen lassen. Eine Steigerung zu den negativen Testspielen war deutlich zu erkennen und auch die mannschaftliche Geschlossenheit war endlich wieder da. Daher kann man nur schwer einen Akteur hervorheben, trotz der angespannten Personalsituation aber optimistisch nach vorne blicken.

So wartet der FC Zell seit August 2016 auf einen Sieg gegen die „Blauen“ und wird in der kommenden Saison einen weiteren Anlauf unternehmen müssen, auch einmal in den Genuss eines Derbysiegs zu kommen. Wie es sich für einen Derbysieger gehört, so blieb es dem ASV vergönnt, zu singen und zu jubeln.
SR Strobel leitete befriedigend, wenn auch so manche Entscheidung auf beiden Seiten für Unmut sorgte.