FC Zell gegen ATSV Münchberg/Schlegel II

Bei sommerlichen Temperaturen kam es am Waldstein zum Duell der beiden Kreisklassenabsteiger.

Von Beginn an entwickelte sich ein munteres Spiel mit zahlreichen Torszenen auf beiden Seiten, was vor allem daran lag, dass sich beide Teams sehr viel Platz ließen. Bereits nach 4 Minuten hätte die Heimelf mit 1:0 in Führung gehen müssen. Leupold schnappte sich einen zu kurzen Pass der ATSV-Hintermannschaft und lief allein auf den Torwart zu. Sein Schuss landete am Pfosten, der Nachschuss gar an der Latte, ehe Dürrenfeldt den weiteren Abpraller über das Tor bugsierte. Im nächsten gefährlichen Angriff, über die agilen Leupold und Bodenschatz, kam Kolb zum Abschluss, doch ein ATSV-Abwehrrecke klärte für seinen bereits geschlagenen Torhüter. Allerdings versemmelte nicht nur der FC Zell seine Chancen, auch der Gast kam zu sehenswerten Chancen. Als der auffälligste ATSV-Angreifer Hovsepyan der Zeller Hintermannschaft davon eilte, den Ball über den heraus eilenden Schlussmann Pavlicek lupfte, konnte Dennis Ott akrobatisch gerade noch auf der Linie klären. Auch im zweiten Versuch, in der 20. Spielminute, konnte der ATSV-Angreifer nicht einnetzen und scheiterte im Eins-gegen-Eins am Zeller Torwart. Nach dieser Szene wurde das Spiel ruhiger und flachte gegen Ende der Halbzeit vollends ab. Beide Teams hatten sich nun besser aufeinander eingestellt und versuchten Sicherheit in ihr Spiel zu bringen. Dass es mit einem 0:0 in die Halbzeit ging, war eigentlich ein kleines Wunder. Ein 3:3 wäre gerechtfertigt gewesen. Jedenfalls hatten beide Teams in den ersten 20 Minuten sich einen Schlagabtausch mit offenen Visier geliefert, ihre zahlreichen Möglichkeiten aber liegen lassen.

Nach der Pause war der Bann jedoch recht schnell gebrochen, als der Zeller Bodenschatz überlegt in der 48. Minute zur Führung einschob. Es schien sich die erste Halbzeit wiederholen zu wollen, denn nun folgten erneut sehenswerte Angriffe. Der ATSV drängte auf den Ausgleich. Nach einem Querpass und dem Abschluss von Hovsepyan hatten die Münchberger schon den Torschrei auf den Lippen, doch Pavlicek hielt reaktionsschnell und zum anerkennenden Staunen der Spieler und Zuschauer. Das war schlussendlich aber auch der Knackpunkt im Münchberger Spiel. Die Kräfte der Kühnemund-Elf ließen nach, der FC Zell befreite sich aus der kurzzeitigen Umklammerung und erhöhte, nach einer sehenswerten Freistoßvariante über Dino Ott und Bauer, durch Kolb auf 2:0. Nur kurz bangten die Zuschauer, ob der ATSV noch einmal zum Sturmlauf ansetzen würde, aber Bodenschatz schob erneut nach einer Einzelleistung und dem zu zögerlichen agieren des ATSV-Keepers ein und es hieß 3:0. Als Dino Ott nur wenige Minuten später gar auf 4:0 erhöhte, war das Spiel endgültig gelaufen. In der letzten Hälfte der zweiten Spielzeit gab es zwar noch Torchancen und auch der ATSV hätte noch zum Ehrentreffer kommen können, beide Teams verfielen jedoch aber in das Auslassen guter Chancen wie in den ersten 20 Spielminuten. In der 71. Minute verzog der ATSVler-Offensivspieler Zink nur knapp, im Gegenzug scheiterte der Zeller Eller allein vorm Münchberger Schlussmann, der den Schuss blocken konnte. Der Nachschuss von Dino Ott wurde von der Linie gekratzt. Auch Doppeltorschütze Bodenschatz vergab nach gutem Zuspiel von Dino Ott. Kolb tat es ihm gleich und zielte vor dem leeren Tor weit drüber. Besonders überraschend war jedoch die letzte Torchance. Novotny setzte zum Lauf an, eilte allen ATSV-Abwehrspielern davon, umkurvte deren Torwart und schob den Ball am leeren Tor vorbei. So blieb es am Ende bei einem 4:0-Heimsieg der Waldsteiner, nach einem doch insgesamt unterhaltsamen Spiel.

Die Gästeelf zeigte zumindest eine Halbzeit lang, dass man zu Unrecht ohne Punktgewinn geblieben ist. Sie hatte ihren stärksten Akteur im läuferisch starken Mittelfeldmann Zink. Auch Hovsepyan gefiel, blieb aber glücklos im Abschluss. Die Heimelf zeigte eine lobenswerte und vor allem geschlossene Mannschaftsleistung. Einen Akteur herauszuheben ist daher sehr schwer. Dennis Ott und Libor Novotny zeigten aber enorme Sicherheit.

SR Blöchl leitete sehr ordentlich, fällte aber anfangs der zweiten Hälfte manch Fehlentscheidung.