FC Zell vs. TSV Köditz

Alles andere als einfach hat es der FC Zell im Saisonendspurt. Am vergangenen Sonntag erreichte man mit zahlreichen Ausfällen den Höhepunkt seines personellen Notstands. Mit Grünzig, Schott, Solisch, Schlegel, Glaß, Eller, Popp und Schuster fielen acht Stammspieler der ersten Elf aus. Auch der zuletzt überragende Dürrenfeldt verweilte im Urlaub. Ohne neun und weiteren zahlreichen Ausfällen unter den Ergänzungsspielern, gelang es den Zellern nicht einmal elf Mann auf das Feld zu bekommen. So traten die Waldsteiner nur zu zehnt an, darunter mit vier Altherrenspielern. Die Marschroute war klar: Man wollte dem Tabellenführer zumindest das Leben so schwer wie möglich machen und ein Debakel verhindern.

Die Zeller standen von Beginn an tief und warteten ab, wie die Köditzer agieren würden. Die Kraus-Elf riss selbstverständlich sofort das Spielgeschehen an sich und wagte sich vorsichtig an den Spielaufbau. Schnell hatte man Erfolg: Ein toller Pass in die Schnittstelle und Ogarek enteilte den in die Jahre gekommenen Zellern. Mit der frühen Gästeführung ahnte man Schlimmes, doch die Zeller schlugen überraschend zurück. Nach einem Konter und Foulspiel, gab es einen Freistoß aus aussichtsreicher Position für die Zeller. Die Chance ließ sich Dino Ott nicht nehmen und verwandelte direkt und vor allem sehenswert. Die Gäste wirkten nun etwas nervöser und oftmals verunsichert. Dies lag aber auch an der destruktiven Spielweise der Hausherren, die sich auf keinerlei Spielerei einlassen wollten. So dauerte es ein wenig, bis es erneut brenzlig im Strafraum wurde. Ott brachte den Köditzer Angreifer zu Fall und SR Lindner zeigte berechtigterweise auf den Elfmeterpunkt. Die Chance ließ sich Torjäger Ogarek nicht entgehen, wenn auch Torwart Rickenthäler noch dran war. Kurz vor der Pause erhöhte dann Hahn auf 3:1. Jedoch fiel das Tor nach einen Querpass nach vorne aus Abseitsposition. Die Proteste der Zeller halfen jedoch nichts und so ging man mit einem 1:3-Rückstand in die Pause. Es bleibt anzumerken, dass es jedoch äußerst schwer aus der Position des Schiedsrichters zu sehen war und man ihm deshalb keinerlei Vorwurf machen kann.

Im zweiten Durchgang ließen die Kräfte bei allen Beteiligten zusehends nach, doch der TSV erhöhte noch auf 4:1. Erneut aus Abseitsposition und diesmal mehr als deutlich. Nun haderten die Zeller schon sehr mit dieser Entscheidung, doch sollten sie später auch Glück haben. Ott brachte einen durchgebrochenen TSV-Angreifer im Strafraum regelwidrig zu Fall, diesmal blieb der Pfiff des Unparteiischen jedoch aus. Schwer zu erkennen und Glück für die Hausherren, wenn auch Ausgleich für die anderen Tore. In der Folgezeit verteidigte Zell mit Mann und Maus gegen anstürmende Köditzer, die mit der sicheren Führung im Rücken aber auch nicht mehr so zielstrebig wie im ersten Durchgang agierten. So blieb es bei einem ungefährdeten 4:1-Auswärtserfolg der Köditzer, die nun am letzten Spieltag ihre Meisterschaft perfekt machen können.

Der TSV war über 90 Minuten spielbestimmend und zeigte vor allem in der Offensive oftmals gute Kombinationen. Vor allem Spielführer Golabek, aber auch Torjäger Ogarek seien dabei herauszuheben. Der Sieg war natürlich mehr als nur verdient.

Die Zeller Rumpfelf verkaufte sich tapfer und gerade den alten Herren Pfennig, Hofmann und dem nimmermüden Winkler sei dabei ein Sonderlob gezollt. Das Team kämpfte bis zum Umfallen und Ott, Bauer und Kolb wussten sehr zu gefallen. Insgesamt sei der in allen Belangen zusammenhaltenden Elf ein Sonderlob trotz der Niederlage gezollt.

SR Lindner leitete die faire Partie ordentlich.