FC Zell vs. ASV Stockenroth

Im vorletzten Spiel vor der Winterpause kam es am Fuße des Waldsteins zum Nachbarschaftsderby. Der FC Zell empfing den Tabellenzweiten aus Stockenroth. Die Nachbarn gingen beide mit Selbstvertrauen in die Partie und konnten schlagkräftige Truppen aufs Feld schicken. Während die Heimelf sich in der Vorwoche hervorragend gegen den Tabellenführer schlug und ihm einen Punkt abknöpfen konnte, hatten die Stockenrother den Verfolger aus Streitau bezwungen.

Beide Teams begannen vorsichtig und waren um eine sichere Defensive bemüht. So ließen beide Seiten keinerlei Torchancen zu, auch wenn die Rivalen alles versuchten, die Lücke beim Gegner zu finden. Man lieferte sich harte, aber keinerlei unfair geführten Zweikämpfe, vor allem im Mittelfeld. Beiden Teams war anzumerken, dass sie dieses Derby für sich entscheiden wollten. Vom Spielverlauf her war es nicht verwunderlich, wie der erste Treffer des Spiels zustande kommen sollte: Einen Flankenball konnte der Zeller Außenverteidiger Kolb nicht entschieden genug klären, der Ball sprang zum Stockenrother Sachs und dieser nahm das Geschenk artig an. Zwar war Torwart Rickenthäler noch am Ball, doch konnte er ihn nicht mehr am Tor vorbeilenken. Die Stockenrother Führung währte jedoch nicht lange, denn kurz vor der Halbzeit wurde der Zeller Mayer mit einem guten Pass auf Reisen geschickt. Er enteilte seinen Gegenspielern und schob den Ball am herauseilenden Torwart Angles vorbei zum 1:1. Mit diesem Stand ging es dann in die Pause.

In der zweiten Hälfte waren beide Mannschaften abermals sehr bemüht und ließen sich auch mehr Raum, wodurch es nun durchaus Chancen auf beiden Seiten gab. Die Heimelf kam dabei besser aus den Startlöchern, konnte jedoch kein Kapital aus den sich bietenden Möglichkeiten schlagen. Stockenroth versuchte in der Zwischenzeit, mit schnellen Kontern zum Erfolg zu kommen. In der 75. Spielminute gab es dann den Höhepunkt des Spiels zu sehen: Der Zeller Angreifer Grünzig wurde geschickt, drang in den Strafraum ein, und ASV-Verteidiger Rickenthäler riskierte mit einer letzten Grätsche Kopf und Kragen. Grünzig kam zu Fall und der Unparteiische Spiewok entschied sofort auf Elfmeter und zeigte Rickenthäler den Roten Karton. Was nun folgte, ist in der Historie der Duelle zwischen Rot-Weiß und Blau-Weiß sicherlich noch nie vorgekommen. Als der Zeller Schott sich schon aufmachte, den Strafstoß zu vollenden, erklärte Grünzig dem Schiedsrichter, dass der Stockenrother Rickenthäler nur den Ball gespielt habe. Daraufhin revidierte der Referee seine Entscheidung. Die Stockenrother applaudierten und dankten dem fairen Zeller Sportsmann Grünzig.

Während die Zeller außer Tritt kamen, witterten die Stockenrother nun ihre Chance und setzten zum Sturmlauf an. Fast im Gegenzug zur Elfmeterentscheidung, hätte fast erneut Sachs zugeschlagen. Doch der Fußballgott schien Fairness belohnen zu wollen und wenn er es doch nicht wollte, so war nun der Zeller Schlussmann und Cousin des Stockenrother, fast zu Unrecht vom Platz gestellten Rickenthälers, letzter Rückhalt. Er parierte in der letzten Viertelstunde großartig gegen die immer wieder vor seinem Kasten auftauchenden Stockenrother Angreifer. Doch selbst er war geschlagen, als Johannes Leucht kurz vor Schluss nach einem Eckball zum Kopfball kam. Der Ball sprang jedoch von der Oberkante der Latte ins Toraus. So blieb es schlussendlich beim 1:1, als Schiedsrichter Spiewok die Partie beendete.

Die Mannschaften, die sich gut präsentierten, trennten sich leistungsgerecht unentschieden. Jede Seite hatte seine starken Phasen und Chancen im Spiel. Beim ASV Stockenroth, der sich äußerst kompakt präsentierte, sei die sichere Abwehrreihe um Libero Rotsching und seinen Verteidigern Rickenthäler und Raithel zu erwähnen. Auch die Gebrüder Leucht zeigten eine gute Leistung. Der FC Zell spielte nicht so stark wie in der Vorwoche, aber zeigte durchaus erneut, dass man den Weg der Besserung eingeschlagen habe. Auch hier war die Defensive ausschlaggebend und spielte zumeist sehr sicher. Herauszuheben aus der geschlossenen Mannschaft seien die sehr laufstarken und nimmermüden Dino Ott und Schott, sowie Torwart Rickenthäler.

Mit Schiedsrichter Spiewok wurde oft gehadert, er meisterte seine Derbyaufgabe jedoch ordentlich und machte keine spielentscheidenden Fehler.