FC Zell vs. SC Grünhaid

Am Maifeiertag kam es zum Duell zweier befreundeter Teams. Die Freundschaft, im letzten Jahr aus einem tragischen Unglücksfall entstanden, ruhte aber während der Spieldauer. Beide Teams hatten sich viel vorgenommen und wollten das Spiel gewinnen. Bei Zell durfte man zudem die Rückkehrer Bauer und Schuster im Team begrüßen, was die Personallage immerhin etwas entspannte.

Die Grünhaider kamen wild entschlossen aus der Kabine und ehe sich die Zuschauer versahen, gab es bereits Elfmeter. Abwehrchef Glaß ging im Strafraum zu ungestüm zu Werke und Karalias verwandelte den anschließenden Strafstoß sehr souverän. Nur wenige Minuten klingelte es erneut. Nach Unstimmigkeiten in der Zeller Hintermannschaft, stießen Torwart Rickenthäler und Verteidiger Eller unglücklich zusammen. Den Ball bekamen sie nicht, dafür der pfeilschnelle Karalias, der nur noch einzuschieben brauchte. Erst nach dem 0:2 wachten die Waldsteiner endlich auf und erspielten sich beste Möglichkeiten. Weniger verzog einmal freistehend, ein anderes Mal reagierte SC-Keeper Jugel großartig und verhinderte den Anschlusstreffer. Auch die Zeller Schuster und Bauer konnten den Ball nicht im Gehäuse unterbringen. Dabei wäre Bauers tolles Dribbling durch die gegnerische Abwehrreihe ein Tor wert gewesen. Doch der gute und platzierte Abschluss strich haarscharf am Tor vorbei. So gingen die Grünhaider mit einer 2:0-Führung in die Pause, in der Interimscoach Schildt (für den im Urlaub verweilenden Chefcoach Lörner) seine Mannen noch einmal einschwor. Das Spiel sei noch lange nicht entschieden.

Doch im zweiten Durchgang erstickten die Gäste die Zeller Angriffsbemühungen frühzeitig. Nur schwer konnte man sich entscheidend durchsetzen. Für einen der vielen und immer häufiger werdenden Aufreger sorgte dann Schiedsrichter Korzendorfer. Er entschied an der Strafraumgrenze der Zeller auf Handspiel. Eine seiner vielen Fehlentscheidungen. Den Freistoß versenkte dann „Betonfuß“ Preißer, der seinen Spitznamen im Hinspiel für seine weiten Bälle erhielt, unhaltbar für den Zeller Keeper Rickenthäler. Nach dem 0:3 war die Luft draußen, wenn auch Zell den ein oder anderen verzweifelten Angriffsversuch noch unternahm. Der kampfstarke und bissige Weniger hatte eine gute Chance zum Anschluss, doch seine Bemühungen wurden an diesem Tag einfach nicht belohnt. Erst Kolb, ebenfalls durch Elfmeter, vermochte den Ball endlich im Gehäuse unterzubringen. Mit Pfennig kam noch einmal bessere Ordnung ins Zeller Spiel, wenn auch Ott stark angeschlagen und nur noch unter großen Schmerzen spielend, dafür ausscheiden musste. Der ebenfalls eingewechselte Winkler hatte dann die beste Möglichkeit zum weiteren Torerfolg, bugsierte den nicht einfach zu nehmenden Ball jedoch über das Gehäuse. Ansonsten hatten die Grünhaider, die dem hohen Tempo der ersten Hälfte Tribut zollten, keinerlei Probleme mit den im zweiten Durchgang zumeist harmlos agierenden Gastgebern. Auch SR Korzendorfer hatte noch einmal seinen Auftritt. Schuster, überaus frustriert, zog gegen Preißer im vollen Lauf durch und hatte Glück, dass er seinen Gegenspieler nicht traf. Gar nicht auszudenken, was hätte passieren können. Preißer ließ sich darauf wutentbrannt zu einer Tätlichkeit hinreißen. SR Korzendorfer wollte beide Aktionen seltsamerweise nur wenige Meter entfernt, nicht gesehen haben und ahndete sie deshalb nicht. Vielleicht war dies für alle eine seiner Fehlentscheidungen, die man sogar als gut bezeichnen könnte.

So ging es schlussendlich nach Abpfiff sofort wieder sehr freundschaftlich zu und die Grünhaider und Zeller Sportkameraden tranken noch das ein oder andere Bier und ließen sich leckere Weißwürste und Brezen schmecken.

Zur sportlichen Leistung sei gesagt, dass der Sieg der Gäste verdient war. Zell fand nicht die Mittel gegen die pfeilschnellen, technisch versierten und mit viel Übersicht ausgestatteten Offensivkräfte. Preißer zog die Fäden, Karalias vollstreckte. Doch auch die schnellen Außenspieler waren nur schwer unter Kontrolle zu halten. Insgesamt zeigte der SC, dass er durchaus zu den Topteams der Liga gehört, wenn es auch die Tabelle nicht immer vermuten ließ. Auf Zeller Seite überraschte Dürrenfeldt mit einer tollen Leistung und auch Bauer wusste zu gefallen. SR Korzendorfer erwischte einen rabenschwarzen Tag.