FC Zell Damen vs. SpVgg Weißenstadt

Die Zeller Damenmannschaft empfing zum ersten Derby überhaupt auf dieser Ebene die SpVgg Weißenstadt. Dabei galten die Gäste durch ihre überaus überzeugenden Vorstellungen, sowie ihre Historie als Favorit.

Von Beginn an setzten die Weißenstädterinnen die Heimelf unter Druck und zogen gekonnt ihr Spiel auf. Die Zellerinnen hielten jedoch gut dagegen und gaben sich wenig kompromissbereit. Es folgten harte Zweikämpfe und ein Benehmen seitens der Gastmannschaft, die man ansonsten nur vom Wirtshausstammtisch in den örtlichen Kneipen kennt. Es wurde geschimpft, gehadert und beleidigt. Die Hausherrinnen ließen sich davon nicht beeindrucken. Während die SpVgg spielte, versuchte Zell über Konter zum Erfolg zu kommen. Es blieb ihnen auch nichts anderes übrig, denn viel zu tief stand die Abwehrreihe, wodurch man durch Offensivaktionen keinerlei Entlastung herbeiführen konnte. Der Großteil der Chancen blieb natürlich auf Seiten Weißenstadts. Vor allem die flinken und technisch versierten Schelenz und Kießling wirbelten. Jedoch ohne Erfolg. Ihre Abschlüsse waren zu ungenau um Zell in Bedrängnis zu bringen. Kamen einmal die Gastgeberinnen vor das gegnerische Gehäuse, machten sie es jedoch nicht besser. So war es wenig verwunderlich, dass es mit einem torlosen Remis in die Halbzeitpause ging.

Im zweiten Durchgang wurde es dann nicht zu spannend, sondern auch hitzig. Aber zuerst traf Joker Fabienne Gareiß zur 1:0-Führung. Die Weißenstädterinnen waren sichtlich geschockt und so kam Zell zu weiteren Chancen und hätte dem Spiel schnell eine erfolgreiche Wendung geben können. Doch wie bereits in der Vergangenheit, gehört das Toreschießen nicht zu den Stärken der Zeller Mannschaft.

Mit zunehmender Spieldauer wurden die Gäste nervös und es folgten einige unschöne Szenen. So trat eine Weißenstädterin, als die Partie bereits unterbrochen war, ihrer Zeller Gegenspielerin mit Absicht gegen das Schienbein. Unbeobachtet von SR Frank, der viel zu viel durchgehen ließ. Ebenfalls die wilde Schimpftriade einer unzufriedenen Weißenstädterin, die nicht nur auf eine mangelnde Erziehung, sondern auf Undiszipliniertheit und wenig Anstand schließen lässt, wurde nicht geahndet. Allein dies waren zwei glasklare rote Karten und über weitere Aktionen dieser Art hüllen wir lieber den Mantel des Schweigens. Bei den Kommentaren der mitgereisten Anhänger verwundert dies jedoch alles nicht weiter. Selbst dem ansonsten so ruhigen und als Brummbär verschrienen Trainer Winkler platzte der Kragen bei solch einem Benehmen. Doch zurück zu dem bisschen Sportlichen was übrig blieb:

Zell igelte sich, obwohl zuvor am Drücker nun unerklärlicherweise ein. Dadurch bekam Weißenstadt wieder die Oberhand und startete zum Sturmlauf. So war der Ausgleich nur eine Frage der Zeit, denn Zell bettelte förmlich danach. Dennoch leitete man den Gegentreffer unnötig selbst ein. Als Zell aufgrund einer am Boden liegenden Spielerin den Ball ins Aus spielte, zeigten die Gäste wenigstens in dieser Situation Fairness. Sie warfen den Ball zurück zu den Zellerinnen. Nun schlug Spielführerin Braun gedankenlos oder frustriert den Ball zurück ins Aus, wodurch Weißenstadt auf Höhe des 5-Meter-Raums nun Einwurf hatte. Aus dieser Situation entstand das folgende Tor, denn die Zeller Defensive war nicht auf Ballhöhe und so erzielte Torjägerin Sebald, sträflich allein gelassen, den 1:1-Ausgleichstreffer.

Fairerweise muss man anerkennen, dass das 1:1 natürlich gerechtfertigt war. Weißenstadt verfügte über die reifere Spielanlage und hatte ein Übermaß an Spielanteilen. Gut und gerne hätte man in der ersten Halbzeit den ein oder anderen Treffer erzielen können.

Zell zeigte sich verbessert, offenbarte aber erneut taktische Undiszipliniertheiten. Auch vergab die Elf ebenfalls gute Chancen auf weitere Tore. Insgesamt eine gerechte Punkteteilung im sportlichen Sinne. Für die kommenden Aufgaben werden beide Teams ihre Hausaufgaben machen müssen. Zell muss die Taktik des Trainers weitaus besser umsetzen und sich mannschaftlich geschlossener Zeigen.

Die Gäste werden nicht immer auf so einen Schiedsrichter hoffen dürfen und ein Benimmkurs wäre durchaus angebracht, will man nicht irgendwann mit absolut gerechtfertigten Platzverweisen konfrontiert werden. Gegen Mannschaften wie Oberkotzau oder Tröstau, wird man auf weitaus größere und rigorosere Gegenwehr als in Zell stoßen.  DS