FC Zell gegen SG Ahornberg/Leupoldsgrün 3

Der FC Zell ging mit ordentlich Selbstbewusstsein in die Partie. Dabei musste man zwar auf drei Spieler verzichten, wollte aber selbstverständlich punkten. Zuletzt war man dreimal als Sieger, in zwei Punktspielen und einem Freundschaftsspiel, gegangen.

Die Partie begann vielversprechend. Zell hatte mehr Ballbesitz und suchte die Lücken in der gegnerischen Abwehr. Die SG agierte anfangs vorsichtig und stand sicher. Während Zell sich an der Defensivreihe die Zähne ausbiss, kamen die Gäste immer mehr aus sich hinaus. Vor allem die weiten Bälle von Spielführer Roessler, oder die schnellen Konter über Kolberg und Lassek stellten die Zeller Abwehrreihe vor große Probleme. So verwundert es nicht, dass irgendwann die ersten Schreckmomente folgten. In der 24. Minute kam es zum Zweikampf zwischen dem Zeller Glaß und dem Ahornberger Lassek im Strafraum. Glaß setzte sich energisch durch – vielleicht etwas zu energisch. Die Pfeife des Unparteiischen blieb aber stumm. Einen Strafstoß hätte man in dieser Szene aber geben können. Nur zwei Minuten später bewahrte Torwart Rickenthäler seine Farben vor dem Rückstand und parierte glänzend im 1 gegen 1 gegen den durchgebrochenen SG-Angreifer. Auch Kolberg, ständiger Unruheherd und nur schwer unter Kontrolle für die Zeller Defensivabteilung zu halten, scheiterte nur wenig später gegen den Zeller Schlussmann. Auf der anderen Seite hätte sich das Auslassen der Tormöglichkeiten fast gerächt. Grünzig setzte sich im Strafraum gegen Wolfrum durch und dieser hielt den Ball im Fall am Boden fest. Auch hier hätte man durchaus auf Elfmeter entscheiden können. Wenig später arbeitete Bauer hervorragend vor und bediente Grünzig und dieser stand plötzlich frei vor SG-Keeper Hohberger. In letzter Sekunde und größter Not brachte ein Verteidiger noch die Fußspitze an den Schussversuch und konnte den Ball entscheidend zur Ecke abfälschen. Als Zell mit der verstrichenen Gelegenheit noch haderte, wurde Kolberg mustergültig bedient und enteilte der gesamten Zeller Hintermannschaft. Er sah den mitgelaufenen Kollegen Lassek, der ebenfalls seinen schlafmützigen Verteidigern enteilt war, und legte den Ball quer. Lassek schob locker ein und brachte sein Team damit in Führung. Zell wollte postwendend antworten und drängte noch vor der Pause auf den Ausgleich. Die beste Chance hatte erneut Grünzig. Nach einem Freistoß von Schott kam er an der Grenze des 5-Meter-Raums frei zum Kopfball, doch Torwart Hohberger klärte mit einem Riesen-Reflex. So ging es mit einem 0:1 in die Pause und der Zeller Johannes Schuster musste verletzt ausgewechselt werden.

Nach der Pause blieb das Bild unverändert. Zell investierte zwar mehr, biss sich aber oftmals an der rigorosen SG-Abwehr die Zähne aus. Boten sich doch einmal Chancen, so agierte man entweder zu eigensinnig, oder nicht zielstrebig genug. Die besten Möglichkeiten hatte Dino Ott. Einmal wurde er toll in Szene gesetzt, der Ball sprang ihn jedoch einen Tick zu weit weg, so dass Hohberger sicher zupacken konnte. Ein anderes Mal war dieser schon fast umspielt, doch der Abschluss wurde verpasst. Es war zum Haareraufen…

Auf der anderen Seite war das Angriffsduo Lassek/Kolberg zwar nun besser unter Kontrolle, dennoch nie ganz ungefährlich. So narrte Lassek 20 Minuten vor Spielende die gesamte Zeller Abwehr und zog mutig an der Strafraumgrenze ab. Sein strammer Schuss krachte jedoch an den Pfosten und sprang zurück ins Feld. Auch Kolberg hätte kurz vor Spielende den Sack zumachen können, doch seinen Kopfball lenkte Rickenthäler mit einer tollen Parade über den Kasten. So gab es noch hektische und bange Minuten für die Gäste zu überstehen und fast wäre es noch zum Ausgleich gekommen. Ein Eckball von Schott segelt durch den 5-Meter-Raum, „Freund und Feind“ verpassten knapp und der Ball strich haarscharf am Pfosten vorbei. Nach dieser Szene folgte der Schlusspfiff in einer hart umkämpften Partie.

Der Sieg der Gäste war verdient. Man ließ nur wenig Chancen zu, arbeitete somit defensiv klug und versuchte stets über schnelle Gegenangriffe zum Torerfolg zu kommen. Auffälligste Akteure waren natürlich Lassek und Kolberg. Aber auch Roesslers tolle lange Pässe und Organisation des Abwehrverbunds waren sehenswert.

Auf Zeller Seite vermisste man diesmal den nötigen Biss, das große Aufbäumen und den konsequenten Zug zum Tor. Eller und Rickenthäler zeichneten sich aus.

Schiedsrichter Walter Aufschläger, altbekannt in Zell wie kaum ein anderer Unparteiischer, leitete die Partie gut.

Die Niederlage wirft die Zeller Mannschaft nicht um. Mit dem nötigen Willen und Biss, den man in den vorigen Spielen zeigte, wird man schnell wieder punkten.